Automobilimporteure: Wo Österreich noch im Spitzenfeld ist
Überdurchschnittlich hohe Innovationskraft der Automobilwirtschaft in Österreich – Patentanmeldedynamik, Erfinderdichte weit über Durchschnitt – 1,4 Patente pro Werktag – Elektromobilität, Hybridantrieb, autonomes Fahren und Abgasreinigung als Schlagworte der Zukunft
Wien (OTS) Während der Wirtschaftsstandort Österreich in allen Rankings permanent zurückfällt, ist eine Branche weiterhin im Spitzenfeld: die österreichische Automobilindustrie. Die heimische Automobilwirtschaft ist nicht nur ein wesentlicher Pfeiler des Wirtschaftsstandortes, sie ist zudem hoch-innovativ und in vielen Bereichen der Forschung und Entwicklung weit über dem Durchschnitt, sowohl im europäischen Vergleich als auch global betrachtet. Kaum eine andere Branche leistet einen vergleichbaren Beitrag zur Wirtschaftsleistung Österreichs, wie eindrucksvoll aus dem ersten Teil der Studie „Leitbranche Automobilwirtschaft“ (2013) hervorgeht. 450.000 Arbeitsplätze, 15 Milliarden Euro an Steuern jährlich, 30 Milliarden Bruttowertschöpfungsbeitrag und 43 Milliarden an Umsatzerlösen gehen auf das Konto der österreichischen Automobilwirtschaft.
Heute, Montag, haben die österreichischen Automobilimporteure den zweiten Teil der Studie präsentiert, die sich mit den innovativen Leistungen im Bereich der Umwelttechnologien befasst. „Wir haben diese Studie in Auftrag gegeben, um klar und deutlich aufzuzeigen: gerade auch im Bereich der Umwelttechnologien leistet die Automobilwirtschaft, und hier auch insbesondere die Automobilindustrie in Österreich, einen wesentlichen Beitrag. Uns ist es ein zentrales Anliegen, auf diese Leistungen aufmerksam zu machen“, so der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure, Günther Kerle. Die wissenschaftliche Analyse wurde vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung durchgeführt und im Rahmen des Pressegespräches von Herrn Dr. Christian Helmenstein, Economica Institut und Chefökonom der Industriellenvereinigung, präsentiert.
Überdurchschnittlich hohe Innovationskraft der Branche
Die Automobilwirtschaft gilt nicht nur aufgrund ihres Wertschöpfungs- und Beschäftigungsbeitrages als eine Leitbranche der österreichischen Wirtschaft, sondern auch ob ihrer innovativen Leistungen. Pro Werktag werden in Österreich 1,4 Patente der Automobilwirtschaft angemeldet, das sind 348 Automobil-Patente jährlich. Besonders im Bereich der Umwelttechnologien leistet die automotive Forschung in Österreich einen wesentlichen Beitrag und hier insbesondere in den Bereichen Elektromobilität und Leichtbau. Nahezu wöchentlich wird in Österreich ein Patent im Bereich der Elektroauto-Forschung angemeldet – Tendenz klar steigend. Österreich weist hier bezogen auf seine Einwohner hinter Deutschland die zweithöchste Erfinderdichte in Europa auf.
In Österreich leben im europaweiten Vergleich nahezu doppelt so viele Erfinder im Bereich der Automobilwirtschaft. Dazu weist Österreich von allen Ländern auch die größte Steigerung der angemeldeten Automobil-Patente pro Kopf auf, mit einer Steigerungsrate von über 82 Prozent seit 2001. Was weiter hervorsticht ist die weltweite Vernetzung der österreichischen Erfinder. Eine solche internationale Vernetzung ist Ausdruck der Qualität der Forschung und der Innovationskraft einer Branche. 88 Prozent aller Netzwerkkontakte gehen dabei auf Erfinder aus Deutschland, der Schweiz und den USA zurück.
Technologienetzwerk – Crossing Technologies
Die Innovationen und technologischen Errungenschaften der Automobilwirtschaft kommen aber in weiterer Folge auch noch in anderen Branchen zur Anwendung. Besonders im Bereich der Umwelttechnologien werden diese Kreuztechnologien („Crossing Technologies“) aus der automotiven Forschung aufgegriffen und weiterentwickelt. Aktuell profitieren vor allem die Themenbereiche Energieerzeugung, Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie neue Materialien von den Innovationen der weltweiten Automobilwirtschaft.
Energieerzeugung durch Verbrennungsmotoren ist ebenso ein aktuelles und dynamisches industrielles Forschungsgebiet wie Energiespeicherung oder IKT, dabei vor allem Positions-/Kursregelungen, eine Technologie die beim Thema autonomes Fahren zur Anwendung kommt. Eine weitere Themengruppe ist Infrastruktur, wobei dort vor allem die Elektrizitätsversorgung eine zentrale Rolle einnimmt. Im Bereich Elektrotechnik treiben Konzepte wie das kontaktlose Laden und Nahfeldkommunikation die Themen voran. Schließlich finden sich auch aus dem Bereich neuer Materialien Unternehmen mit Bezug zu Katalysatoren und zum Leichtbau. Kurz zusammengefasst sind es folgende vier Technologien der Automobilforschung mit Umwelttechnik-Bezug, denen auch in naher Zukunft eine zentrale Bedeutung zukommen wird: Elektromobilität und Hybridantrieb, autonomes Fahren und Abgasreinigung.
Österreichs Unternehmen im Spitzenfeld
„Aufgrund der überdurchschnittlich hohen Patentanmeldedynamik in vielen Bereichen, ist davon auszugehen, dass die heutigen Innovationen der automotiven Forschung in Österreich auch in Zukunft eine entscheidende Rolle, sowohl in der Automobilwirtschaft als auch in zahlreichen anderen Bereichen mit Umwelttechnik-Bezug, haben werden“, so Dr. Christian Helmenstein.
Eindrucksvoll veranschaulicht wurden die Erkenntnisse der Studie zur überdurchschnittlichen Leistung und Innovationskraft der heimischen Automobilwirtschaft von Herrn Prof. Dr. Uwe Dieter Grebe, Geschäftsführer von AVL List GmbH in den Bereichen Global Business Development, Sales & International Operations. „Es ist wahrlich beeindruckend, was einzelne Unternehmen in der automotiven Forschung leisten. Nicht nur wir als Branchenvertreter, sondern wir als Österreicher können stolz sein auf diese Schlüsselindustrie“, so Günther Kerle abschließend.