Auto & Umwelt
Mehr Wohlstand bedeutet gleichzeitig einen größeren Energiebedarf. Von den globalen CO2-Emissionen entfallen aber weltweit nur rund zehn Prozent auf den Straßenverkehr. Es gibt eine leichte Absenkung in Europa, diese wird aber durch einen erheblichen Anstieg in den Schwellenländern überkompensiert. Somit findet in erster Linie eine Verschiebung der Emissionen in andere globale Regionen statt.
Durch Optimierung der klassischen Antriebe und konsequenten Leichtbau konnte der durchschnittliche CO2-Ausstoß von in der EU neu zugelassenen Pkw seit 1995 um ein Drittel gesenkt werden. Aber das Potenzial ist in diesem Bereich langsam ausgeschöpft. Jedes weitere Gramm CO2, das eingespart wird, ist mit exponentiell steigenden Kosten verbunden. Fahrzeuge müssen aber leistbar bleiben.
Um die ambitionierten Ziele zur Emissionsreduktion zu erreichen, wird an Alternativen zur Ergänzung von Diesel- und Benzinmotoren kein Weg vorbeiführen. Die Automobilindustrie bietet bereits jetzt eine breite Palette an alternativ betriebenen Fahrzeugen an. Vor allem im Bereich der Elektromobilität sind enorme Fortschritte zu verzeichnen. Es kommen laufend neue E-Modelle auf den Markt, die aufgrund ihrer stets steigenden Reichweiten bereits alltagstauglich sind. Seit 1. März 2017 wird der Kauf eines Elektro- bzw. Hybridfahrzeuges gemeinsam vom Bund und den österreichischen Automobilimporteuren mit bis zu 4.000 Euro gefördert.
Ambitionierte Klimaziele
Die EU-Gesetzgebung sieht vor, dass bis 2020 der CO2-Ausstoß auf durchschnittlich 95 g/km gesenkt werden soll. Im Jahr 2017 lag der Flottendurchschnitt in Österreich bei 123 g/km. Zudem bekannten sich die Staaten im Rahmen der Klimakonferenz in Paris dazu, die fossilen Energieträger laufend zu reduzieren bzw. bis 2050 obsolet werden zu lassen. Die Elektromobilität gilt als eine der wesentlichen Zukunftsoptionen, dennoch benötig es vorerst beides: den modernen Verbrennungsmotor und alternative Antriebstechnologien.
Entwicklung der CO2-Emissionswerte in Österreich (PKW Neuzulassungen)
Flottendurchschnitt, Quelle: UBA/Statistik Austria
Neue Messverfahren ab 2017
Um realitätsnähere Verbrauchsangaben eines Pkw zu ermöglichen, kommt ein neuer Testzyklus zum Einsatz. Der WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedures) gilt seit 1. September 2017 für alle neutypisierten Fahrzeuge und ab 1. September 2018 für alle Fahrzeuge, ausgenommen auslaufende Serien. Der WLTP ersetzt das alte Messverfahren NEFZ.
Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass die Verbrauchsangaben nie den tatsächlichen Verbrauch im Alltag widerspiegeln, denn jede Norm kann nur einen Teil der alltäglichen Fahrumstände abbilden und dient in erster Linie der Vergleichbarkeit. Den größten Einfluss auf den tatsächlichen Verbrauch hat der Fahrer selbst. Dazu kommen noch diverse Faktoren wie die Anzahl der Mitfahrer, eingeschaltete Verbraucher wie Klimaanlage und Scheinwerfer oder die Steigung der Straßen.