Automobilimporteure zu Willi: NOx-Emissionen bei Pkw deutlich zurückgegangen

„Es ist schlichtweg falsch, dass es bei den Pkw noch zu keinen relevanten Abnahmen der NOx-Emissionen gekommen wäre“, stellte der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure Günther Kerle heute, Mittwoch, in Reaktion auf die von Abg. z. NR Georg Willi (Die Grünen) im Rahmen einer Pressekonferenz getätigten Aussagen fest. „Das ist eine nicht nachvollziehbare und offenbar absichtlich zweifelhafte Auslegung der vorliegenden Zahlen und Daten. Sehr wohl sind parallel zu den NOx-Grenzwerten auch die Realemissionen von Euro 1 bis Euro 6 nachweislich gesunken.“ Auch wenn dies im alltäglichen Gebrauch im Straßenverkehr leider nicht im selben Ausmaß wie bei den Grenzwerten passiert. Stammten im Jahr 1980 noch 29,2 Prozent (73.200 Tonnen) der NOx-Gesamtemissionen in Österreich aus dem Pkw-Verkehr, so waren es 2014 nur noch 12,8 Prozent (16.600 Tonnen).

„Niemand wird in Abrede stellen, dass eine hohe Luftqualität uns allen ein Anliegen sein muss“, stellte Kerle auf die Vorwürfe eingehend klar. „Deshalb beschäftigt sich die Automobilindustrie intensiv mit den Themen Abgasreinigung, Schadstoffreduzierung und Effizienzsteigerung. Dennoch muss an diesem Punkt festgehalten werden, dass jede weitere Entwicklung in diese Richtung mit großen Anstrengungen und erheblichen Investitionen für die Automobilindustrie verbunden ist. Es gilt entsprechend sicherzustellen, dass der gesetzliche Rahmen Grenzwerte definiert, die technisch derzeit auch möglich und umsetzbar sind. Die vorgesehenen Toleranzfaktoren bei den neuen Testverfahren ab 2017 stellen genau das sicher.“

Kritik an „Dieselprivileg“ folgewidrig

2015 wurden über vier Milliarden Euro an Mineralölsteuer in die Staatskasse gespült, auch der sogenannte Tanktourismus leistet hier seinen Beitrag. „Es ist naheliegend, dass, sollten die Einnahmen aus dem Tanktourismus wegfallen, das Geld auf anderer Seite eingeholt wird. Durch eine höhere Dieselbesteuerung würden aber nur die heimischen Autofahrerinnen und Autofahrer mehr zahlen“, kritisierte Kerle: „Klimapolitisch hätte die Maßnahme wenig Auswirkungen, da die Schadstoffe vom Tanktourismus ohnehin nicht in Österreich ausgestoßen werden. Eine derartige Forderung macht demnach keinen Sinn. Die Grünen wünschen sich hier eine Pseudo-Maßnahme unter dem Deckel des Umweltschutzes, die klar auf dem Rücken der Österreicherinnen und Österreicher ausgetragen würde, ohne einen nennenswerten Effekt zu erzielen. Das Credo muss lauten: Fördern statt bestrafen! Eine bundesweit einheitliche Ankaufsförderung von Elektromobilität für Private würde beispielsweise klimapolitisch mehr bringen als die Bestrafung von Bürgerinnen und Bürger, die auf ihr Auto angewiesen sind und anschließend nur noch tiefer in ihre Taschen greifen müssten.“

Abschließend und bezugnehmend auf das Thema Mautspreizung bei Lkw hält Mag. Franz Weinberger, Sprecher der österreichischen Nutzfahrzeugimporteure, fest: „Wir sind etwas verwundert, dass hier von den Grünen bereits die Auswirkungen der neuen Mauttarife diskutiert werden, obwohl diese noch gar nicht veröffentlicht wurden. Jedenfalls werden ab 2017 in die neuen Mautsätze auch die externen Kosten, wie Lärm und Schadstoffe, miteingerechnet. Österreich ist eines der ersten EU-Länder, welche diese externen Faktoren in der Maut berücksichtigen.“