Automobilimporteure: Diesel-Nachrüstungen falscher Weg

Wien (OTS) Skeptisch hinsichtlich der heute, Dienstag, diskutierten Möglichkeit der Einrichtung eines Fonds zur Nachrüstung alter Dieselautos zeigt sich der Sprecher der österreichischen Automobilimporteure Günther Kerle: „Wenn es um das Thema „Umweltfreundlichkeit“ geht, dann sollte man an einem anderen Hebel ansetzen: Derzeit sind noch rund 750.000 Pkw, die maximal der Abgasnorm Euro 3 entsprechen, auf Österreichs Straßen unterwegs. Diese Alt-Fahrzeuge sind für den großen Teil der Schadstoff-Emissionen im Pkw-Sektor verantwortlich, da sie in puncto Abgasreinigung und Schadstoffemissionen natürlich nicht mit modernen Diesel-Pkw mithalten können.“ Das Ziel müsse es dementsprechend sein, diese zwölf Jahre und älteren Fahrzeuge von der Straße zu entfernen.

„Eine technische Aufrüstung von Fahrzeugen bis zur Abgasnorm Euro 3, die beispielsweise noch nicht einmal über einen Partikelfilter verfügen, ist schlicht und einfach nicht möglich“, stellt Kerle klar und weiter: „Viel sinnvoller wäre deshalb die Einführung einer Ökoprämie NEU analog zu 2009. Eine solche würde den Österreicherinnen und Österreichern den Umstieg auf einen modernen und umweltfreundlichen Pkw erleichtern sowie für eine vollständige Verschrottung der alten Autos sorgen.“

Nachrüstung von Euro 5 und 6 nicht nachvollziehbar

„Was die jungen Diesel-Pkw der Euro Abgasklassen 5 und 6 betrifft, so muss klar und deutlich festgehalten werden, dass diese jungen Fahrzeuge bei der Zulassung alle damaligen rechtlichen Voraussetzungen erfüllt haben. Es ist nicht nachvollziehbar, warum diese Fahrzeuge, die allen gültigen Kriterien entsprochen haben, nun nachgerüstet werden sollen“, kritisiert Kerle. Rein die Entwicklung und Freigabe durch die Behörden würde mindestens drei Jahre in Anspruch nehmen. Zudem seien Verschlechterungen bei der Leistung oder Systemausfälle möglich, wie zahlreiche Experten warnen. „Wesentlich ist, dass man nicht bei den jungen, modernen Diesel-Pkw, sondern bei den alten Fahrzeugen ansetzen muss. Ein Bestandsaustausch würde sowohl der Umwelt, den Kundinnen und Kunden als auch der Wirtschaft zugutekommen – eine hundertprozentige Win-win-Situation“, so Kerle abschließend.

Automobilimporteure zur Klima- und Energiestrategie: Positive Ansätze erkennbar

Wien (OTS) „Die heute präsentierte Klima- und Energiestrategie enthält erste gute und wichtige Ansätze“, so Günther Kerle, Sprecher der österreichischen Automobilimporteure zur heute, Dienstag, präsentierten Klima- und Energiestrategie der österreichischen Bundesregierung. „Wir begrüßen die Absage an jegliche Art von Verboten, das Bekenntnis zur Elektromobilität sowie das gleichzeitige Bekenntnis zur Technologieoffenheit. Nun geht es daran, aus diesen Zielen die bestmöglichen Maßnahmen zu entwickeln um nachhaltige Mobilität für Alle sicherzustellen.“

Technologieoffenheit oberste Priorität

„Wir begrüßen, dass sich die beiden verantwortlichen Minister Norbert Hofer und Elisabeth Köstinger erneut gegen eine Verbotskultur und für Technologieoffenheit ausgesprochen haben“, so Kerle und weiter: „Dass derzeit alle Zeiger in Richtung E-Mobilität weisen, ist unbestritten. Dennoch kann heute noch niemand mit absoluter Sicherheit vorhersagen, wie sich die Mobilität bis 2030 entwickelt und welche Antriebstechnologie sich schlussendlich durchsetzen wird. Eine technologieneutrale Forschung und Politik sowie eine Berücksichtigung der Entwicklungen des freien Marktes sind daher unverzichtbar.“

E-Mobilitätsbonus fortführen

Im Bereich der Elektromobilität hat sich unter anderem der E-Mobilitätsbonus als wirkungsvolles Instrument erwiesen, die Elektromobilität am Markt voranzutreiben – bereits über 8.000 Förderanträge sind bis dato eingegangen. Der Elektromobilitätsbonus ist Teil des E-Mobilitätspaketes und wird als gemeinschaftliches Projekt von BMNT, BMVIT und den österreichischen Automobilimporteuren finanziell getragen. Dazu Kerle: „Unsere Empfehlung lautet klar, den E-Mobilitätsbonus über das Jahr 2018 hinaus zu verlängern. Gerade in den kommenden Jahren wird eine Vielzahl an neuen E-Modellen auf den Markt kommen, die aufgrund ihrer erhöhten Reichweiten durchaus alltagstauglich sind. Die österreichischen Automobilimporteure sind jedenfalls bereit, sich an einer derartigen gemeinsamen Förderaktion erneut finanziell zu beteiligen.“

Bei der Ausgestaltung der konkreten Maßnahmen gehe es nun darum, „einerseits die Planungs- und Rechtssicherheit für die Industrie sicherzustellen, sowie andererseits auch die soziale Verträglichkeit für die Österreicherinnen und Österreicher im Auge zu behalten“, so Kerle abschließend.